Schallanalyse bei Armaturen

Wie BOMAFA mit wissenschaftlicher Unterstützung und neuen Berechnungsmethoden innovative Wege geht

Die Anfrage einer genauen Schallvorhersage für unsere Produkte erreicht uns regelmäßig von Kunden. Für uns ist die Analyse von Schall also eine wichtige Methode, um sicherzustellen, dass unsere Produkte den Kundenvorgaben entsprechen.

Orientierung bietet uns da die DIN EN 60534-8-3. Diese Norm legt die Prüfverfahren und Bewertungskriterien fest, die verwendet werden können, um die Schallabstrahlung von Armaturen zu messen und zu bewerten. Dazu gehören zum Beispiel Methoden zur Geräuschbetrachtung bei Stellventilen für die Prozessregelung. Darüber hinaus kann die Einhaltung dieser Norm dazu beitragen, unnötige Kosten für Schalldämmung und Lärmminderungsmaßnahmen zu vermeiden, indem das Schallproblem von vornherein erkannt und adressiert wird.

Die Herausforderungen bei Schallvorhersagen liegen vor allem in der Genauigkeit der Werte. Die wiederum hängt von vielen Faktoren ab: der Komplexität der Anlagen, der Abstand zu einer begrenzenden Wand, Durchflussmengen, Material, etc. Die zu erhebenden Messgrößen sind also sehr individuell. Machen wir es kurz: es ist nicht ganz trivial, einen präzisen Wert zu benennen.

Lange Zeit mussten bei kritischen Schallwerten andere Firmen involviert werden, die uns helfen, sichere Berechnungen zu erstellen. Nun hatten wir jedoch einen Fall, in dem die uns vorliegenden Messergebnisse alles andere als befriedigend waren. Zu groß war ihre Varianz, zu unsicher mögliche Konsequenzen.

Die Entscheidung folgte: Lasst uns in unsere Schallberechnungen investieren. Hier steckte in vielfacher Hinsicht Optimierungspotenzial, das wir nicht ungenutzt lassen wollten. 

Zusätzlich wurde uns klar, dass es uns nicht genügt nur Mindestvorgaben zu erreichen. Wir wollten weiter gehen – Mindestanforderungen übertreffen. Schall als Trigger-Faktor für Innovation sozusagen. Könnten wir nicht eine perfekt abgestimmte Schallisolation als Wettbewerbsvorteil nutzen?

Für BOMAFA daher ganz klar auch ein Nachhaltigkeitsthema, in dem wir besser werden wollen. Es ist auch ein schönes Beispiel dafür, dass Investitionen in Nachhaltigkeit mit Produktverbesserung und bestenfalls Kostenreduktion einhergehen können. Können wir die Geräuschemission signifikant reduzieren, wird das zu einem relevanten Produktvorteil. Unsere Armaturen arbeiten in der Regel im Lautstärkebereich zwischen 85dB und 100dB. Mit vernünftiger Isolation schaffen wir es, die Lautstärke um ca. 10dB zu reduzieren.

Das Projekt konnte jedoch nicht ohne wissenschaftliche Unterstützung angegangen werden. Schallvorhersagen erfordern Erfahrung und Fachwissen. Mit Prof. Dr.-Ing. Christian Bongmba von der Technischen Hochschule Deggendorf fanden wir den Experten mit Fachwissen. Er unterstütze uns mit neuen Berechnungsmethoden.  

Mit unserem technischen Büro und Herrn Kloss kam die Erfahrung dazu. Die neu erarbeiteten Messwerte wurden von ihm mit unseren vorhergehenden Berechnungen in Form eines Safety Factors in die Berechnungen aufgenommen.

Ergänzend wurde ein Katalog erarbeitet, der klar definiert, welche Werte und Kenngrößen Kunden für ihren Anwendungsfall beitragen müssen. Möglichst präzise Aussagen müssen rechtzeitig in die Konstruktion und Planung der Anlage einfließen. Nachträgliches Umplanen wollen wir vermeiden, das Verfehlen selbst gesteckter Ziele wollen wir nicht akzeptieren.

Auf diesen Grundlagen konnten wir Methodik und Messergebnisse deutlich verbessern. Man könnte auch sagen: Wir haben uns wissenschaftlich abgesichert und aus Erfahrung gelernt.

Danke an alle Beteiligten für diese Innovation.